Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin;
Tina Rudolph, zuständige Berichterstatterin:
 

Jeden ersten Samstag im Juni ist alljährlich der Tag der Organspende. An diesem Tag gilt es Organspenderinnen und -spendern zu danken und aufzuklären, denn: In Deutschland sterben noch immer jedes Jahr etwa 1000 Menschen, die durch eine Organtransplantation hätten gerettet werden können. Die Bundesrepublik ist leider im europäischen Vergleich bei der Zahl der Organspenden mit nur 11 Spenden pro eine Million Einwohner*Innen weit abgeschlagen. 

„In Deutschland warten derzeit mehr als 9.000 Menschen auf ein Spenderorgan - davon allein rund 6.500 Dialysepatientinnen und -patienten, die dringend eine neue Niere benötigen. Der Mangel an Organspenden führt dazu, dass die Wartenden drohen zu versterben, während sie auf Wartelisten stehen. Seit Jahren gibt es dabei eine Kluft zwischen einer grundsätzlich hohen Spendenbereitschaft und dem Organspendeausweis in der eigenen Brieftasche. Etwa 84 Prozent der Bevölkerung steht einer Organspende positiv gegenüber. Dennoch haben nur 44 Prozent der Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung. Das führt dazu, dass jedes Jahr etliche Organspenden nicht durchgeführt werden können, weil die notwendige Information zur richtigen Zeit nicht verfügbar ist. Deshalb muss das geplante Online-Register zügig umgesetzt werden.

Gerade am Tag der Organspende ist unser Appell und unsere Bitte an alle, sich mit der Frage einer möglichen Organspende auseinanderzusetzen und die eigene Entscheidung durch einen Organspendeausweis oder zukünftig durch einen Eintrag im Online-Register zu dokumentieren. So können Angehörige entlastet und ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Menschenleben geleistet werden.“